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Burgl Czeitschner Filmproduktion

Von Billy Wilder, einem der Größten der Filmindustrie, stammt der Satz: "Langweile dich nicht und langweile andere nicht." Für die Burgl Czeitschner Filmproduktion ist diese Weisheit sowohl Anspruch wie auch Auftrag. Und: zu sagen, was zu sagen ist. Auch dies ein Leitgedanke Billy Wilders, dem wir aus Überzeugung folgen:
Burgl Czeitschner, 72, Historikerin, Journalistin, Dokumentarfilmerin. Als Kreative stets das Unmögliche (= das Unfinanzierbare) anstrebend.
Alexandra Czernin-Morzin, 53, Producerin, Projektmanagerin, Organisationsgenie. Als Hüterin des Produktionsbudgets stets das Unmögliche in Mögliches verwandelnd.

LET'S KEEP IT

„Let’s keep it“ ist mein erster Kino-Dokumentarfilm – meine sehr persönliche Beschäftigung mit der Haltung Österreichs zur Restitution „arisierter“ Liegenschaften.

Seit ich auf der Welt bin, also seit 1946, sollten österreichische Gesetze begangenes Unrecht der Nazi-Ära aus der Welt schaffen. Doch dazu fehlte lange Zeit der politische Wille. Ich wollte wissen, ob sich nach mehr als sieben Jahrzehnten daran nicht doch etwas geändert hat. Seit 2001 gibt es ja das Entschädigungsgesetz, demzufolge die unabhängige Schiedsinstanz für Naturalrestitution installiert wurde. Nachkommen österreichischer Holocaust-Opfer konnten Anträge auf Restitution von Liegenschaften stellen, die mit Stichtag 17. Jänner 12001 im Eigentum der Republik Österreich standen - aus welchen Gründen immer.
Im Herbst 2018 muss dieses Gremium laut Gesetz seinen Schlussbericht vorlegen. Die Bilanz ist – aus meiner Sicht – eher mager. Das liegt freilich nicht am mangelnden Bemühen der Schiedsinstanz, sondern an dem extrem engen Spielraum, den der Gesetzgeber in der Ära Schüssel-Haider dieser Einrichtung zugestand.

Ein Beispiel: Laut EF-G 2001 konnte „extreme Ungerechtigkeit“ bei früheren Rückstellungsmaßnahmen geltend gemacht werden. Die österreichische Rechtsprechung kennt diesen Begriff nicht. Bei der Anwendung des EF-G blieb „extreme Ungerechtigkeit“ Ermessenssache und taucht in der Bearbeitungsstatistik der Schiedsinstanz auch nur 15 (!) Mal auf – bei 2.315 Anträgen (von denen aber aufgrund der gesetzlichen Voraussetzungen nur 611 historisch und juristisch geprüft werden konnten). In 17 Jahren gab es bei rund 60 Liegenschaften einen positiven Bescheid, die meisten wurden finanziell abgegolten, die wenigsten 1:1 restituiert.

Dieser Film wurde privat finanziert, gedreht wurde er in Österreich und in den USA. „Let’s keep it“ – ein Zitat aus dem Interview eines US-Amerikaners mit österreichischen Wurzeln – beschäftigt sich auch mit dem geistigen Klima, das bis zum heutigen Tag eine überzeugende Haltung zum Unrecht der Vergangenheit behindert. Der Film zeigt einige bis jetzt wenig bis gar nicht bekannte Beispiele heimischer Vergangenheitsbewältigung, auch aus dem Kulturbereich! Für mich ist es selbstverständlich, bei diesem Thema auch meine eigene Familie einzubeziehen.